
Am Sonntag, 30. November 2025, erfolgte zusammen mit mehr als 1.000 Bürgerinnen und Bürgern der offizielle Spatenstich für das gewaltige Infrastrukturprojekt, das den Neubau der Wallstraßenbrücke, des Blaubeurer Tor-Tunnels sowie den Umbau des Blaubeurer Ringverkehrs umfasst.
Die Erneuerung der B10 ist eines der größten und kostenintensivsten Bauvorhaben der Stadt Ulm. Oberbürgermeister Martin Ansbacher, Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Klaus Tappeser betonten einhellig die Wichtigkeit dieses Großbauprojektes im Hinblick auf die künftige Mobilität, die nachhaltige Stadtentwicklung, den wertschätzenden Umgang mit dem historischen Bauwerk und vor allem die neue Form des partnerschaftlichen Bauens. Gleichzeitig wurde die Absichtserklärung zwischen der Stadt Ulm und der Arbeitsgemeinschaft (ARGE), bestehend aus den beiden regional ansässigen Bauunternehmen Leonhard Weiss mit Sitz in Göppingen und Matthäus Schmid mit Sitz in Mietingen-Baltringen, unterzeichnet.
Die B10-Erneuerung als das größte Einzelprojekt in der jüngeren Geschichte der Stadt Ulm stellt die Projektbeteiligten vor allem durch seine Komplexität, den enormen Zeitdruck und die immensen Kosten vor große Herausforderungen. Aber auch die Geduld der Bürgerschaft wird in den kommenden Jahren auf die Probe gestellt. Schließlich müssen ca. 30.000 Kraftfahrzeuge pro Tag durch die Sperrung der B10 zwischen der Anschlussstelle Universität und Stadtmitte umgeleitet werden. Zum Baustart hatte die Stadtverwaltung am ersten Adventssonntag zu einem großen Bürgerfest unter der Brücke eingeladen. Diesen wichtigen Schritt in die Zukunft der Region wollte man gemeinsam feiern.
Oberbürgermeister Martin Ansbacher freute sich, „dass die Stadt zusammen mit dem Land in Rekordzeit den Neubau der Brücken auf den Weg gebracht hat, dass das Land das Großprojekt mit der bisher höchsten Fördersumme für ein Einzelprojekt bedacht hat und dass man erstmals den neuen Weg des partnerschaftlichen Bauens gewählt hat. Mit dem Spatenstich für den Neubau der Wallstraßenbrücke und dem Blaubeurer Tor-Tunnel am 30.11.2025 startet eines der größten Investitionsprogramme in der Geschichte Ulms. Das ist ein historischer Moment und ein echter Meilenstein“.
Die Einschränkungen der kommenden Jahre werden die Ulmerinnen und Ulmer und alle Verkehrsteilnehmende stark beanspruchen. Die Umleitungsstrecken Berliner Ring, Stuttgarter Straße und Heidenheimer Straße wurden entsprechend vorbereitet, damit der zusätzliche Verkehr dort geführt werden kann. Parallel zum Baubeginn startete ein ticketfreier Samstag bis zum Jahresende.
Darüber hinaus legt die Stadt großen Wert auf klare Kommunikation über die verschiedenen städtischen Kanäle – unter anderem den von ulm baut um – sowie auf Transparenz. Es ist verständlich, dass niemand gern im Stau steht, Zeit verliert oder Umwege in Kauf nehmen muss. Dennoch zeigen die Baumaßnahmen, dass Ulm wachsen kann und dass die Arbeiten den Grundstein dafür legen. Sie dienen dem Wohl der Stadt, die die wirtschaftliche Kraft besitzt, zu investieren und Ulm zukunftsfähig zu machen. Gleichzeitig nimmt Ulm im Vergleich zu anderen Stadtkreisen in Baden-Württemberg eine führende Rolle bei den geplanten Bauinvestitionen ein. Mit dem Stadtumbau, der mit den Maßnahmen am Wochenende begonnen wurde, wird in das Ulm von morgen mit einem modernen und attraktiven Erscheinungsbild investiert.
„Ich danke allen Ulmerinnen und Ulmern, die in den kommenden Monaten Verständnis zeigen und uns auf diesem Weg begleiten. Ihr Vertrauen und ihre Geduld sind wichtig für den Erfolg. Gemeinsam gestalten wir diesen Wandel mit Optimismus, Tatkraft und Selbstbewusstsein, wie wir es schon immer gemacht haben. Am Ende wird unsere Stadt noch lebenswerter, grüner und zukunftsfähiger sein. Ulm steht vor einem Kraftakt, der uns alle fordert, aber unsere Stadt stärker machen wird. Ich bin überzeugt davon, dass am Ende viele neue Chancen für Ulm stehen werden.“
„Durch Sanierung und Neubau wird die B10 in Ulm wieder eine sichere und leistungsfähige Verbindung für die nächsten Jahrzehnte. Die Bauarbeiten sind kompliziert, denn sie finden mitten im laufenden Bahnverkehr unter der Wallstraßenbrücke statt“, so Verkehrsminister Winfried Hermann. „Das Land unterstützt das Projekt bereits mit rund 105 Millionen Euro. Was Ulm derzeit bei seinen Brücken leistet, zeigt die große Aufgabe, vor der wir im ganzen Land stehen. Es sind viele Brücken, die saniert oder neu gebaut werden müssen. Wir lassen die Städte und Kreise dabei nicht allein: Zwei Drittel der Mittel aus dem Sondervermögen fließen direkt an die Kommunen“, betonte der Verkehrsminister.
Als Fördergeber betonte Regierungspräsident Klaus Tappeser: „Das ist die größte Einzelinvestition, die in der Geschichte unseres Regierungsbezirks je gefördert wurde. Wir investieren damit nicht nur in eine Brücke und einen Tunnel, sondern in eine starke, moderne Zukunft für Ulm.“
Nach dem offiziellen Spatenstich der Stadt- und Landesvertreter, den Baufirmen, der Tunnelpatin Helga Malischewski und dem Brückenpaten Jürgen Wießmann wurde den Bürgerinnen und Bürgern ein abwechslungsreiches Programm geboten aus Talkrunden zu den Themen Bauplanung, Rück-/ Neubau, Verkehr und Landesgartenschau 2030, Baustellenführungen für Jung oder Alt und natürlich im Advent mit einem weihnachtlichen Budenzauber. Festliche Stimmung entstand, als dann schließlich mehr als 1.000 Menschen zusammen mit Patrick Bopp und Band aus voller Kehle „We are the world… here in Ulm“ anstimmten.
Next Steps
Am Montag, 01. Dezember 2025, startet die Firma Max Wild aus Berkheim (Baden-Württemberg) mit dem Rückbau der westlichen Wallstraßenbrücke und der Brücke über das Blaubeurer Tor. Da die Wallstraßenbrücke über 13 Bahngleise führt, wird hier im Bahnbereich mit einem individuell anpassbaren Traggerüst unterrüstet. Hierfür kommen rund 800 Tonnen Gerüstmaterial je Richtungsfahrbahn zum Einsatz, das von hundert Gerüstbauern rund um die Uhr innerhalb kürzester Zeit auf- und wieder abgebaut werden muss.
Im April 2026 wird die westliche Wallstraßenbrücke vollständig entfernt sein. Im Anschluss erfolgt bis Herbst 2026 der Rückbau der gesamten Brücke über das Blaubeurer Tor. Von Dezember 2027 bis April 2028 wird die östliche Wallstraßenbrücke abgebrochen und neu errichtet. Ende 2029 wird das Projekt Erneuerung B10 abgeschlossen sein, damit in 2030 mit der Bevölkerung und den Gästen der Landesgartenschau der erfolgreiche Stadtumbau gefeiert werden kann.
Das Großprojekt in Kürze
Bis 2030 erhält die Verkehrsachse B10, die Ulm von Norden nach Süden durchschneidet und eine Barriere zwischen Innenstadt und Weststadt bildet, ein neues Aussehen. Östlich des Blaubeurer Tors entsteht ein ca. 200 Meter langer Tunnel, der die Brücke über das Blaubeurer Tor ersetzen wird. Der Ringverkehr wird aufgelöst und zwei mit Ampeln signalisierte Kreuzungen entstehen. Die neue Wallstraßenbrücke wird eine kürzere und schmälere Brücke über die Gleisanlagen der Deutschen Bahn sein. Die Gesamtkosten für die Erneuerung der B10 belaufen sich auf über 300 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg fördert das kommunale Bauvorhaben mit einer Rekordsumme von 105 Millionen Euro.
Brückbaufest am 30.11.2025







